Die Effekte des Indoor Cyclings
Fahrradfahren ist der beliebteste Freizeitsport der Deutschen. Kein Wunder also, dass der stationäre Radsport aus den USA, auch als Indoor Cycling bekannt, die deutschen Fitnessstudios im Sturm erobert hat und seit den 1990er Jahren zum festen Fitness-Angebot in Deutschland gehört. Weltweit bieten 200.000 Trainer in 80 Ländern das intensive Ausdauertraining an und sorgen mit Bass-lastiger Musik und einem speziell entwickelten Trainingsprogramm für Abwechslung, Spaß und beeindruckende Trainingseffekte.
Seine große Beliebtheit verdankt der gewöhnliche Radsport vorallem der frischen Luft, dem schnellen Vorankommen ohne Stau und einer angenehmen Form von Anstrengung ohne großen Aufwand.
Indoorcycling hingegen kann unabhängig von Jahres- und Tageszeiten betrieben werden und kombiniert die vertraute Pedalierbewegung mit Übungen, die den gesamten Körper in Anspruch nehmen. Durch die Übungen verschiedener Körperpartien und die schnell wechselnden Trainings-Intervalle wird eine hohe Trainingsintensität erreicht. Sie verbessert die Ausdauer, verbrennt Kalorien und lässt die Muskeln wachsen.
Ursprünglich ist das Indoorcycling von und für professionelle Radfahrer entwickelt worden um eine Verbesserung des Spannungszustandes der Muskeln, der Belastbarkeit von Herz und Kreislauf zu erreichen sowie die Ausdauerkraft zur stärken. Das wird noch heute in den Indoorcycling Kursen durch die simulierte Fahrradfahrt mit verschiedenen Belastungsstufen verfolgt. Der Wechsel zwischen den Belastungsstufen führt zu einer steigenden Belastungsintensität, die man am Radcomputer an der steigenden Herzfrequenz während des Trainings ablesen kann. Je nach Trainingsziel kann die Belastungsintensität gesteigert oder auf einem konstanten Level gehalten werden.
Das schnelle Erreichen einer hohen Belastungsintensität trägt vermutlich dazu bei, dass Energie auch nach Trainingsende weiterhin verbrannt wird. Man hat in Studien festgestellt, dass die Homöostase, also die Aufrechterhaltung des inneren, körperlichen Milieus, durch einen regelmäßigen Intensitätswechsel gestört wird und die Energieverbrennung überdurchschnittlich lange anhält. Der Versuch immer wieder aus dieser Störung der Homöostase in den Normalzustand zurück zu kehren, scheint für die erhöhte Energieverbrennung verantwortlich zu sein, die bis zu 25% stärker ausfällt als beim Training ohne Intensitätswechsel. Wie und wodurch genau jedoch die auffallend hohe Energieverbrennung stattfindet, ist bisher ungeklärt. Nichts desto Trotz kann und wird die Hypothese von Sportwissenschaftlern vertreten, dass ein Training in abwechselnden Belastungsstufen eine vergleichsweise hohe Energieverbrennung über die Trainingszeit hinaus fördert und derart die Allgmeine Fitness der Trainierenden verbessert.
Den Effekt der Energieverbrennung nach dem Training und das Erreichen von einer derart hohen Belastungintensität wird als „High intensity Training“ bezeichnet, im Gegensatz zum „High Volume Training“ aus den 80er Jahren, bei dem der Schwerpunkt weniger auf Ausdauer und mehr auf Vergrößerung des Muskelvolumens gelegt war.
Im Vergleich zum herkömmlichen Radfahren, bei dem die Entwicklung hin zum High intensity Training sehr anspruchsvoll ist und natürlich nur in entsprechenden geographischen Gegebenheiten stattfinden kann, ermöglicht Indoorcycling bereits Anfängern ein Training in steigender Belastungsintensität.
Dank der Radcomputer-Anzeigen ist es möglich den eigenen Trainingsfortschritt nachzuvollziehen und seine Werte während des Trainings im Auge zu behalten um eine Überanstrengung zu vermeiden.
Insbesondere in einer Gesellschaft, die den Großteil des Tages im Sitzen vor Computern verbringt, ist regelmäßige körperlicher Aktivität essentiell. Seit Jahren wird von Experten die mangelnde Bewegung in der Bevölkerung als Ursache für etliche Erkrankungen, nicht zu letzt Rückenprobleme und Übergewicht, angemahnt. Sowohl Kinder als auch Erwachsene brauchen für ein gesundes Herz-Kreislauf-System, so wie psychische Belastbarkeit und ein gesundes Körpergefühl ausreichend Möglichkeit sich körperlich zu betätigen. In den straff durch organisierten Tagesabläufen bieten daher Sportarten mit wenig Aufwand und überschaubarer Trainingsdauer jederman eine Chance auf mehr Gesundheit und Wohlergehen im Alltag.
Die Effekte des Indoorcycling – Fakten
Neben der steigenden Belastungsintensität wird der Anstieg von PGC-1α, einem Protein das zentral für die Ausdauerleistung von Muskeln ist, als ein weiterer Effekt des Indoorcyclings angenommen. Für das High Volume Training gilt die Korrelation von Training und Anstieg des Hauptregulators der mitochondrialen Biosynthese seit langem als gesichert. Anders als beim High Intensity Training wird beim Volumentraining darauf gesetzt den Muskel mit mehreren Übungen und mit mehreren Übungssätzen zu belasten und dadurch Wachstum zu erzielen. Das Training dauert deutlich länger, ca.90 Minuten, während High intensity Sportarten wesentlich kürzere Trainingszeiten haben, dafür jedoch deutlich mehr Ausdauer erfordern.
Aktuellen Studien zufolge wird bisher nur bei High Intensity Training ein Anstieg von VEGF beobachtet, einem wichtigen Signalmolekül für die Angio- und Vaskulogenese.
Indoorcycling vereint Aspekte beider Trainingsarten, sowohl Elemente des High Volume Training wie auch des High Intensity Trainings sind in die Kurse integriert, wodurch das Indoorcycling positiv Durchblutung und kardiovaskulare Fitness beeinflusst.
Vorsicht ist geboten
Das anspruchsvolle Training ist fast für jederman – aber auch hier gibt es Ausnahmen. Menschen mit kardiovaskularen Erkrankungen ebenso wie Menschen mit großem Übergewicht sollten ihre Trainingseignung mit ihrem Arzt besprechen.
Die hohe Belastungsintensität ist ein Vorteil des Training, aber auch eine Herausforderung für Einsteiger. Es ist wichtig zu Beginn das Training im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu gestalten und sich sukzessive zu steigern, dabei von der mitreissenden Kursdynamik, die einem später hilft eigene Erwartungen zu übertreffen und sich weiterzuentwickeln, erstmal etwas zu distanzieren, um eine Überlastung zu vermeiden.
Neues im Bereich Indoor Cycling
Lifecycle GX von Life Fitness
Mit Riemenantrieb, Magnetbremsen und nicht zu letzt stilvollem Design ist Lifecycle GX von Life Fitness ein zeitgemäßes Bike. Mit Zinkoxid beschichtet und mit einer Abdeckung aus Plastik versehen, wird das Bike vor Feuchtigkeit geschützt. Optional ist ein Radcomputer erhältlich, der Hinweise auf Trainingsstand, und –Entwicklung gibt, indem er über Geschwindigkeit, Entfernung, Widerstand, Kalorien und Zeit informiert.
Das Varibike
Beim Varibike wird das ausgeglichene Ober- und Unterkörpertraining in den Mittelpunkt gestellt. Zusätzlich zu bekannten Bein-Training mit der Pedalierbewegung, wird der Oberkörper durch ein integriertes Körperergometer trainiert. Die gleichzeitige Bewegung und Übung von Unter- und Oberkörper erhöht den Energieverbrauch signifikant.
Tomahawk® IC7 Indoor Cycle
Das Tomahawk® IC7 greift auf die verlässliche Indoorcycle Qualität der Indoorcycling Group zurück. Ergänzt wird es durch technische Neuerungen, wie die Watt Rate® Sensorik. Sie misst mit größter Genauigkeit die Leistung in Watt (die Abweichung liegt bei +/- 1 Prozent). Zudem ist der Radcomputer mit einem farbigen LCD-Haupt- und Frontdisplay ausgestattet, der Coach by Color® Trainingssteuerung. Die farblichen Anzeigen geben dem Trainierenden Hinweise auf seine Trainingsqualität und helfen derart das Training effizienter zu organisieren.
Schwinn A.C. Performance Plus
Das Schwinn A.C. Performance Plus wird sowohl mit Ketten- als auch mit Zahnriemenantrieb angeboten. Die Firma Gates, welche auch für Harley Davidson produziert, stellt den Zahnriemenantrieb her und sorgt für ein geräuscharmes Training und einen wartungsarmen Mechanismus. Die neuen Schwinn A.C: Performance Plus sind außerdem mit einem innovativen Magnetbremssystem ausgestattet, dass den Verschleiß am Rad auf einem minimalen Level hält. Abgerundet wird das Bike mit der MPower Echelon Konsole.
Das Wattbike
Das Wattbike verfügt über eine über ein Display, der die Trittleistung und –technik graphisch in echtzeit überträgt. Individuelles Trainingsfeedback erfährt hiermit eine neue Qualität. Diese technische Innovation ist im April mit dem Sports Technology Award in der Kategorie Best Training Technology gewürdigt worden.